Zitate und geflügelte Worte

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Geflügelte Worte

Georg Büchmann, deutscher Philologe (1822–1884)

Alle literarischen Zitate sind „geflügelte Worte“ geworden, die, oft ohne Kenntnis der Herkunft und des Urhebers, bis heute bei den unterschied­lichsten Gelegenheiten zu hören sind. Der deutsche Ausdruck geht auf den Titel eines Buchs von Georg Büchmann, „Geflügelte Worte ¬ der Citatenschatz des deutschen Volkes“, zurück. Im Griechischen waren die „Erea pteroenta“ jedoch schon viel früher bekannt, unter anderem aus der „Ilias“ und der „Odyssee“ Homers. Während Homer „geflügelte Worte“ noch generell für rasch Dahingesprochenes verwendete, sind bei Büchmann damit ausschließlich literarisch belegbare, beim Volk allgemein geläufige Zi­tate gemeint. Die Sprache ist dabei nicht von Bedeutung; so finden sich in Deutschland auch zahlreiche englische oder lateinische Sinnsprü­che. Der Ausdruck „geflügelte Worte“ fand als „winged words“ zudem Eingang in das Englische. Büchmann selbst schrieb später, er habe die Benennung seines Buchs „ganz willkürlich“ gewählt. Der Zitatenschatz wurde rasch zu einem Standardwerk, das sich auch nach Büchmanns Tod in aktualisierten Neuauflagen bestens verkaufte.

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